Psalme außerhalb des Psalters.

Mi 09. Juli 2025 - 19:30
Olaf Latzel

Stichpunkte

1. Die Andacht zu Jon 2,8-10

Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den Herrn, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade. Ich aber will mit Dank dir Opfer bringen. Meine Gelübde will ich erfüllen dem Herrn, der mir geholfen hat. (Jon 2,8-10)

- Eine Versexegese -

1. Von der Verzagtheit der Seele
2. Vom Weg des Gebetes
3. Vom Halten an das Nichtige
4. Von der Opferung des Dankes
5. Vom Erfüllen der Gelübde


2. Psalme/Lieder außerhalb des Psalters im Alten wie Neuen Testament

1. Das Schilfmeerlied (2.Mo 15,1-21)
Siegeshymnus über die Rettung am Schilfmeer; darin auch das vermeintliche Mijamlied

2. Das Moselied (5.Mo 32,1-44)
Geschichtsrückblick des Mose kurz vor seinem Tod

3. Das Barak und Deboralied (Ri 5,1-31)
Sieglied nach erfolgreicher Schlacht

4. Das Danklied der Hanna (1.Sam 2,1-10)
Lobpreis der Hanna für Gottes Führung und Handeln

5. Das Bogenlied Davids (2Sam 1,17-27)
Klagelied Davids über den Tod Sauls und Jonathans

6. Der Lobgesang Davids (2Sam 22,1-51)
Lobgesang Davids, der dem Ps 18 entspricht

7. Das Loblied Davids (1Chr 16,8-36),
Das Loblied Davids, das er zum Aufstellen der Bundeslade vortragen lässt; Entsprechungen in Ps 96,105 u. 106

8. Das Weinberglied (Jes 5,1-7)
Allegorie auf Israel

9. Das Danklied der Geretteten (Jes 12,1-6)
Eschatologisches Danklied derer, die zum Herrn gehören

10. Das Danklied Hiskias (Jes 38,9-20)
Danklied Hiskias nach Krankheit und Rettung

11. Das Jonalied (Jon 2,3-10)
Danklied im Bauch des Fisches

12. Das Habakuklied (Hab 3,1-19)
Klage und Siegespsalm

13. Das Magnificat (Lk 1,46-55)
Das Lobgesang der Maria

14. Das Benedictus (Lk 1,68-79)
Der Lobgesang des Zacharias

15. Das Nunc dimittis, (Lk 2,2 9-32)
Der Lobgesang des Simeon

16. Der Philipper Hymnus (Phil 2,6-11)
Christliches Lied über Jesu Sein und Sendung

17. Der Kolosser Hymnus (Kol 1,15-20)
Christliches Lied über den Herrn Jesus


- Dazu weiter kurze Liedverse: Das Lamechlied (1.Mo 4,23-24); das Mirjamlied (2.Mo 15,21); das Brunnenlied (4.Mo 21,17-18); Das Gloria in excelsis (Lk 2,14); Das Thronlied (Offb 5,9-10)


- Bemerkenswert bei den Psalmen/Lieder außerhalb des Psalters ist folgendes
=> Sie werden geschrieben als Reaktion/Antwort auf gewaltige Ereignisse (historisch wie persönlich)
=> Sie werden geschrieben als Reaktion/Antwort/Verarbeitung auf Hartes und Schweres
=> Nicht jeder schreibt in Psalmen/Liedern (Das Hiskiageschehen bei Jesaja im Gegensatz zu 2.Kö und 2. Chr; Lukas im Gegensatz zu den andern Evangelisten)


3. Der Text: Dtn 32,1-47

1 Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. 2 Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. 3 Denn ich will den Namen des Herrn preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! 4 Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er. 5 Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder.6 Dankst du so dem Herrn, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist's nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat?7 Gedenke der vorigen Zeiten und hab Acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir's verkünden, deine Ältesten, die werden dir's sagen. 8 Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels. 9 Denn des Herrn Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. 10 Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte Acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. 11 Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. 12 Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. 13 Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein, 14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut. 15 Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet 16 und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt. 17 Sie haben den bösen Geistern geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die vor kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben. 18 Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich gemacht hat. 19 Und als es der Herr sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter, 20 und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht, es sind untreue Kinder. 21 Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen. 22 Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge. 23 Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen. 24 Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift. 25 Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis. 26 Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –, 27 wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der Herr hat dies alles getan. 28 Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen. 29 O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird! 30 Wie geht's zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt's nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der Herr sie dahingegeben hat? 31 Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen. 32 Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren, 33 ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern. 34 Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern? 35 Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. 36 Denn der Herr wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar. 37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten, 38 die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen! 39 Sehet nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet. 40 Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe: 41 Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. 42 Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde! 43 Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks! 44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns. 45 Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel, 46 sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun. 47 Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen. (Dtn 33,1-47)


4. Sechs exegetische Schlaglichter aus dem Lied des Mose

1. Der Rahmen des Liedes
Das Wort ist gültig vor der ganzen Schöpfung
Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. (Dtn 33,1)
Das Wort ergeht zur Ehre Gottes
Denn ich will den Namen des Herrn preisen. (Dtn 33,3)
Das Wort ist das Leben
Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel, sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen. (Dtn 33,45-47)

2. Die wunderbaren Gottesvergleiche des Liedes
Gott der Herr ist wie ein Fels
Er ist ein Fels. (Dtn 33,4)
Gott der Herr ist wie ein Vater
Ist er nicht dein Vater und dein Herr? (Dtn 33,6)
Gott der Herr ist wie ein Adler, der seine Jungen behütet
Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. (Dtn 33,11)

3. Die Fehler des Volkes die im Lied benannt werden
Das Fett und Übermütig werden des Volkes
Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. (Dtn 33,15)
Die Zuwendung zu den fremden Göttern
Er hat den Fels seines Heils gering geachtet und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt. Sie haben den bösen Geistern geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die vor kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben. (Dtn 33,15-17)
Das Vergessen Gottes durch das Volk
Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich gemacht hat. (Dtn 33,18)

4. Der Zorn des Herrn, den das Lied ankündigt
Der angekündigte Zorn des Herrn
Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge. Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen. (Dtn 33,22-23)
Der Vollzug des Zornes des Herrn
Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen. Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift. Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis. (Dtn 33,23-25)
Das Abwenden des Zornes des Herrn
Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –, wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der Herr hat dies alles getan. (Dtn 33,26-27)


5. Der endzeitliche Schluß des Liedes
Gott der Herr schafft Recht seinem Volk
Denn der Herr wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. (Dtn 33,36)
Gott der Herr vernichtet seine Feinde
Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. (Dtn 33,41)
Gott der Herr nimmt die Heiden mit in seinen Lobpreis
Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks! (Dtn 33,43)

6. Die persönliche Bibellese
Das Motiv der Flügel
Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. (Dtn 33,11)
Die allmächtige Hand
Sehet nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet. (Dtn 33,39)
Das Wort ist nicht leer
Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen. (Dtn 33,47)

5. Mose 32,1-47Luther 1984

1Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. 2Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. 3Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! 4Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er. 5Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. 6Dankst du so dem HERRN, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? 7Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen. 8Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels. 9Denn des HERRN Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. 10Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. 11Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. 12Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. 13Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein, 14Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut. 15Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet 16und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt. 17Sie haben den bösen Geistern geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben. 18Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich gemacht hat. 19Und als es der HERR sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter, 20und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht,es sind untreue Kinder. 21Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen. 22Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge. 23Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen. 24Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift. 25Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis. 26Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –, 27wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der HERR hat dies alles getan. 28Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen. 29O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird! 30Wie geht’s zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt’s nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der HERR sie dahingegeben hat? 31Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen. 32Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren, 33ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern. 34Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern? 35Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. 36Denn der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar. 37Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten, 38die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen! 39Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet. 40Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe: 41Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. 42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde! 43Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks! 44Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns. 45Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel, 46sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun. 47Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.

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