Rachepsalme Ps 109
Stichpunkte
1. Die Andacht zu Ps 109,30-31
Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge. Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. (Ps 109,1-31)
1. Davids Elend
2. Davids Erlösung
3. Davids Dankbarkeit
2. Der Zorn Gottes
1. Gibt es den Zorn Gottes?
Da entbrannte der Zorn des Herrn über die Israeliten. (Jos 7,1)
Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. (Joh 3,31)
2. Gegen was richtet sich der Zorn Gottes?
Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. (Röm 1,18)
So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. (Kol 3,5-6)
3. Wie schlimm ist der Zorn Gottes?
Da reute es Gott, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. (Gen 6,6-7)
Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde! (Offb 15,8-16,1)
4. War Jesus auch zornig?
Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund. (Mk 3,5)
Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen? (Offb 6,15-17)
5. Was hilft vor dem Zorn Gottes?
Denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet. (1.Thes 1,9-10)
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus. (1.Thes 5,9)
3. Die Rache Gottes
- Und der Herr redete mit Mose und sprach: Übe Rache für die Israeliten an den Midianitern, und danach sollst du versammelt werden zu deinen Vätern. (4.Mo 31,1-2)
- Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan vor dem Herrn, so tu mit mir, wie dein Mund geredet hat, nachdem der Herr dich gerächt hat an deinen Feinden, den Ammonitern. (Ri 11,36)
- Herr, du Gott der Rache (nicht Vergeltung),du Gott der Rache, erscheine! Erhebe dich, du Richter der Welt;
vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! (Ps 94,1-2)
- Darum spricht der Herr, der Herr Zebaoth, der Mächtige Israels: Wehe! Ich werde mir Trost schaffen an meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern. (Jes 1,24)
- Rächet euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr.« (Röm 12,19)
- Wenn jemand das Gesetz des Mose bricht, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? Denn wir kennen den, der gesagt hat (5.Mose 32,35-36): »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 10,28-31)
- Danach hörte ich etwas wie eine große Stimme einer großen Schar im Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat, und hat das Blut seiner Knechte gerächt, das ihre Hand vergossen hat. Und sie sprachen zum zweiten Mal: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf in Ewigkeit. (Offb 19,1-3)
4. Der Text: Psalm 109
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen: Gott, mein Ruhm, schweige nicht! 2 Denn sie haben ihr gottloses Lügenmaul wider mich aufgetan. Sie reden wider mich mit falscher Zunge 3 und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund. 4 Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete. 5 Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe. 6 Gib ihm einen Gottlosen zum Gegner, und ein Verkläger stehe zu seiner Rechten. 7 Wenn er gerichtet wird, soll er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde zur Sünde. 8 Seiner Tage sollen wenige werden, und sein Amt soll ein andrer empfangen. 9 Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe. 10 Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern. 11 Es soll der Wucherer alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben. 12 Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen. 13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden. 14 Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem Herrn, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden. 15 Der Herr soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden, 16 weil er so gar keine Barmherzigkeit übte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, ihn zu töten. 17 Er liebte den Fluch, so komme er auch über ihn; er wollte den Segen nicht, so bleibe er auch fern von ihm. 18 Er zog den Fluch an wie sein Hemd; der dringe in ihn hinein wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine; 19 er werde ihm wie ein Kleid, das er anhat, und wie ein Gürtel, mit dem er allezeit sich gürtet. 20 So geschehe denen vom Herrn, die wider mich sind und die Böses reden wider ich. 21 Aber du, Herr, sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich! 22 Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist zerschlagen in mir. 23 Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet, und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken. 24 Meine Knie sind schwach vom Fasten, und mein Leib ist mager und hat kein Fett. 25 Ich bin ihnen zum Spott geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf. 26 Steh mir bei, Herr, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade, 27 und lass sie innewerden, dass dies deine Hand ist und du, Herr, das tust. 28 Fluchen sie, so segne du. Erheben sie sich gegen mich, so sollen sie zuschanden werden; aber dein Knecht soll sich freuen. 29 Meine Widersacher sollen mit Schmach angezogen und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Mantel. 30 Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge. 31 Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. (Ps 109,1-31)
5. Exegetische Schlaglichter zu Ps 109
1. Psalm 109 als Teil des Wortes Gottes
- Ein Psalm Davids, vorzusingen: (Ps 109,1)
2. Der Kontrast von Ps 109 zu Ps 110 dem großen Messias Psalm
- Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache. Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion. Herrsche mitten unter deinen Feinden! Wenn du dein Heer aufbietest, wird dir dein Volkwillig folgen in heiligem Schmuck. Deine Söhne werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte. Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks. Der Herr zu deiner Rechten wird zerschmettern die Könige am Tage seines Zorns. Er wird richten unter den Heiden, wird viele erschlagen, wird Häupter zerschmettern auf weitem Gefilde. Er wird trinken vom Bach auf dem Wege, darum wird er das Haupt emporheben. (Ps 110,1-7)
3. Gott als Adressat des Rachepsalmes
- Ein Psalm Davids, vorzusingen: Gott, mein Ruhm, schweige nicht! (Ps 109,1)
4. Die Not des Beters
- Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist zerschlagen in mir. Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet, und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken. Meine Knie sind schwach vom Fasten, und mein Leib ist mager und hat kein Fett. (Ps 109,22-24)
5. Die Grundhaltung des Beters zu seinen Gegnern
- Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete. Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe. (Ps 109,4-5)
6. Gewalt als Teil der Realität (Wirklichkeitsbezug in der gefallenen Welt)
- Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete. Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe. (Ps 109,4-5)
7. Das Fluchen
- Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe. Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern. Es soll der Wucherer alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben. Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen. Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden. Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem Herrn, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden. Der Herr soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden. (Ps 109,9-15)
8. Vorwurf an die Feinde
- Denn sie haben ihr gottloses Lügenmaul wider mich aufgetan. Sie reden wider mich mit falscher Zunge und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund. (Ps 109,3-4)
- Weil er so gar keine Barmherzigkeit übte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, ihn zu töten. Er liebte den Fluch, so komme er auch über ihn; er wollte den Segen nicht, so bleibe er auch fern von ihm. (Ps 109,16-17)
9. Der Teufel in Ps 109
- Gib ihm einen Gottlosen zum Gegner, und ein Verkläger stehe zu seiner Rechten. (Ps 109,6)