Berg der Verklärung
Stichpunkte
1.Die Andacht zu Mk 9,2-7
Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose und sie redeten mit Jesus. Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, dass sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten. (Mk 9,2-9)
- Ein Blick in eine andere Dimension -
1. Eine andere Dimension - Das Verwesliche wird vom Unverweslichen umfaßt
2. Eine andere Dimension - Die Begegnung mit den Verstorbenen/Entrückten
3. Eine andere Dimension - Das Festhaltenwollen des Augenblickes
4. Eine andere Dimension - Das den menschlichen Verstand übersteigende
5. Eine andere Dimension - Die Anweisung
2. Der Berg der Verklärung: der Tabor
- Der Tabor liegt ca. 20 km westlich vom Südufer des See Genezareth am östlichen Rand der Jesreelebene; der Berg ist knapp 600 Meter hoch und ist ein Inselberg, der optisch sehr markant ist
- Der Name Tabot leitet sich vom hebr. tabur ab, was soviel wie Nabel, Anhöhe, Bergspitze bedeutet
- Der Tabor spielt in einigen Berichten des AT eine Rolle: dort liegt eine wichtige Grenze innerhalb Israels (Jos 19); Barak zieht bei der Schlacht gegen Sisera von dort mit 10000 Kämpfern los (Ri 4); dort trifft Saul die verheißenen drei besonderen Männer mit den drei Broten, den drei Krügen Wein den drei Lämmern (1.Sam 10)
- Der Tabor jauchzt mit dem Hermon über den Namen des Herrn (Ps 89,13)
- Ob der Tabor tatsächlich der Berg der Verklärung ist, oder ob dieser ein Berg im galiläischen Bergland gewesen ist wird in der Forschung diskutiert; in der kirchlichen Tradition ist es der Tabor; die Bibel sagt dazu nichts und erwähnt den Tabor im NT nicht
3. Der synoptische Vergleich des Verklärungsgeschehen
3.1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose und sie redeten mit Jesus. Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, dass sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten. (Mk 9,2-9)
3.2 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. (Mt 17,1-9)
3.3 Und es begab sich, etwa acht Tage nach diesen Reden, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten. Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders, und sein Gewand wurde weiß und glänzte. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm; das waren Mose und Elia. Sie erschienen verklärt und redeten von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die bei ihm waren, waren voller Schlaf. Als sie aber aufwachten, sahen sie, wie er verklärt war, und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es begab sich, als sie von ihm schieden, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist für uns gut sein! Lasst uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete. Als er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, als sie in die Wolke hineinkamen. Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen davon und verkündeten in jenen Tagen niemandem, was sie gesehen hatten. (Lk 9,28-36)
4. Berge im Leben Jesu nach dem Matthäusevangelium
Berg der Versuchung (Mt 4,8)
Berg der Seligpreisungen (Mt 5–7)
Berg des Gebetes (Mt 14,23)
Berg der Verklärung (Mt 17,1–8)
Berg der Endzeitrede (Mt 24; 26,36–46)
Berg der Kreuzigung (Mt 27,33)
Berg der Aussendung (Mt 28,16-20)
5. Das altorientalische Inthronisationsschema im Markusevangelium
5.1. Adoptionsformel – Taufe: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen (Mk 1,11)
Sprachrichtung: König => Sohn
5.2. Proklamationsformel – Verklärung: Dies ist mein geliebter Sohn, höret auf ihn (Mk 9,7)
Sprachrichtung: König => Volk
5.3. Akklamationsformel – Kreuzigung: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen (Mk 15,39)
Sprachrichtung: Volk => Sohn und König
6. Der Text: Mt 17,1-9
Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. (Mt 17,1-9)
7. Die Auslegung zu Mt 17,1-9
1. Das Erleben Gottes unter Jesu Führung
2. Das Verstehen des Alten Bundes in Jesus
3. Das Erfahren des Auf(er)stehens durch Jesus
4. Das Sehnen nach Gemeinschaft mit Jesus
5. Das Existieren der Furchtlosigkeit durch Jesus