Jesus Christus
Stichpunkte
1. Die Andacht Kol 2,12-14
Mit Christus seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. (Kol 2,12-14)
- Eine biblische Anthropologie – Wie der Mensch durch Jesus verstanden wird -
1. Tot in Sünden
2. Begraben durch die Taufe
3. Auferstanden durch den Glauben
4. Getilgt von Schuld
5. Lebendig in Ewigkeit
2. Dogmatische Besinnung zur Gottheit Jesu
In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. (Kol 2,9)
Die Bibel bezeugt eindeutig, daß Jesus Gott ist. Dieses wir zunächst einmal dadurch deutlich, daß Jesus selber diese Einheit von sich und dem Vater offenbart. So verkündigt der Heiland: Ich und der Vater sind eins (Joh 10,30). An anderer Stelle sagt Jesus: Wer mich sieht, sieht den Vater (Joh 14,9). Daher ruft Jesus folgerichtig auch zum Glauben an ihn selber auf: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben auch wenn er stirbt und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben (Joh 11,25-26). Dieses wäre schlimmste Gotteslästerung, wenn er, Jesus, nicht der lebendige Gott wäre. An vielen Stellen der Heiligen Schrift heißt es immer wieder, daß Gott der Herr ist (2.Mo 20,2). Gott stellt den unbedingten Anspruch an sein Volk, dieses zu glauben, zu bezeugen und zu leben. Nun bezeugt die Bibel aber zugleich auch, daß Jesus der Herr ist (1.Kor 8,6). Der gebildete Mensch weiß aus der Mathematik, daß wenn zwei Größen einer dritten gleich sind, so sind sie auch untereinander gleich. Wenn also Gott der Herr ist und Jesus ebenfalls der Herr ist so muß zwangsläufig Jesus Gott sein. Andernfalls würde sich das Zeugnis der Bibel widersprechen, was unmöglich ist. Diese mittelbare Gleichsetzung Gottes mit Jesus finden wir auch im sogenannten Johannesprolog. Dort heißt es: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. …Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit (Joh 1,1-3 u.14). Jesus ist wahrer Gott, nicht nur irgendein besonderer Prophet oder ausgesuchter Gesandter. An diesem Zeugnis hängt die ganze christliche Botschaft, weil dieses so eminent wichtig für das Kreuzesgeschehen ist. Niemand ist in der Lage die Sünde der ganzen Welt zu tragen als nur der lebendige Gott allein. Am Kreuz stirbt Gott selber. Nicht irgendein Stellvertreter. Er gibt sich selber in die maximale Gottesferne um die fern von ihm lebenden Menschen zu sich zu holen. Stürbe in Jesus auf Golgatha nicht der lebendige Gott selber, so wäre das ganze Kreuzesgeschehen kraft- und wirkungslos. Die Gottheit Jesu offenbart sich aber auch an zahlreichen anderen Stellen der Bibel, besonders dort, wo dem Heiland Anbetung zuteilwird. Dieses geschieht etwa durch die Weisen aus dem Morgenland (Mt 2,11), durch den geheilten Blinden zu Jerusalem (Joh 9,38) oder durch die Jünger bei der Himmelfahrt (Lk 24,51). Anbetung steht jedoch allein Gott zu (Offb 19,10). An anderen Stellen in der Bibel, etwa bei versuchter Engelanbetung, wird diese Anbetung scharf zurückgewiesen, weil Anbetung eben nur Gott zusteht. Wenn nun die Anbetung von Jesus ein Teil des biblischen Zeugnisses ist, so erklärt sich dieses unzweideutig durch die Gottheit Jesu. Diese Anbetung findet ihren Höhepunkt in der all umfassenden Anbetung Jesu, wenn er das Gericht halten wird. Der Apostel Paulus berichtet davon, daß sich dereinst alle Knie beugen müssen vor Jesus und alle Zungen bekennen werden, daß Jesus der Herr ist. (Phil 2,9-11). Auch im Bekenntnis des ungläubigen Thomas gegenüber Jesus wird die Gottheit Jesu im Glauben erkannt. Thomas, der zunächst die Auferstehungsberichte seiner Mitjünger bezweifelte, bekennt nach der Begegnung mit dem Herrn gegenüber Jesus: Mein Herr und mein Gott. (Joh 20,28). Darin vollzieht sich bei ihm das, was jedem Menschen passiert, der den Schritt vom Unglauben zum Glauben getan hat: er erkennt, daß Jesus wahrer Gott ist. Diese Gotteserkenntnis in Jesus Christus ist der Kern des christlichen Glaubens. Diese zentrale Erkenntnis der Bibel, der Gottheit Jesu, haben die Väter im Glauben zu formulieren versucht und diese in kurzen Bekenntnissen festgehalten. So zum Beispiel in den drei altkirchlichen Glaubensbekenntnissen. Von Jesus heißt es etwa im Niacaenum, daß er Gott aus Gott ist, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater und das durch ihn, Jesus, alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist.
3. Vorbemerkung zu Kol 1,15-20: Hymnische Texte im neuen Testament
1. Das Magnificat (Lukas 1,46-55): Das Lobgesang der Maria
2. Das Benedictus (Lukas 1,68-79): Der Lobgesang des Zacharias
3. Das Gloria in excelsis (Lukas 2,14): Der himmlische Lobgesang bei der Geburt Jesu.
4. Das Nunc dimittis, (Lk 2,2 9-32): Der Lobgesang des Simeon
5. Der Philipper Hymnus (Phil 2,6-11): Christliches Lied durch Paulus überliefert
6. Der Kolosser Hymnus (Kol 1,15-20): Christliches Lied durch Paulus überliefert
4. Der Text: Der Kolosser Hymnus Kol 1,15-20
15Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. 16Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. 19Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte 20und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kol 1,15-20)
5. Zwölf christologische Zentralaussagen aus dem Kolosserhymnus
1. Jesus ist das Ebenbild Gottes
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. (Kol 1,15)
Wer mich sieht, sieht den Vater. (Joh 14,9)
2. Jesus war vor aller Schöpfung
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. (Kol 1,15)
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. (Offb 1,8)
3. In Jesus ist alles geschaffen
Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten (Kol 1,16)
Gott hat in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. (Hebr 1,2)
4. Durch Jesus ist alles geschaffen.
Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen (Kol 1,16)
Dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige
Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes. (Offb 3,14)
5. Zu Jesus hin ist alles geschaffen
Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen (Kol 1,16)
Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und
die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. (Joh 1,9-10)
6. Es besteht alles in Jesus
Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. (Kol 1,17)
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. (Joh 1,3)
7. In Jesus ist alle Fülle
Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kol 1,19-20)
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. (Joh 1,16)
8. In Jesus ist Versöhnung
Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kol 1,19-20)Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen
Welt. (1.Joh 2,1-2)
9. In Jesus ist Friede
Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kol 1,19-20)
10. Jesus ist der Anfang
Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. (Kol 1,18)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. (Joh 1,1-2)
11. Jesus ist der Erste der Auferstehung
Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. (Kol 1,18)
Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. (1.Kor 15,20-21)
12. Jesus ist das Haupt der Gemeinde
Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. (Kol 1,18)
Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt. (Eph 1,22-23)